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Alle vier Minuten wird in Deutschland eingebrochen:
Einbruch ohne Diebstahl – einfach Glück oder ein Alarmzeichen?
Die Tür aufgebrochen, eine Scheibe eingeschlagen: Die Zahl der Einbrüche in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. Nicht nur private Wohnungen und Häuser, auch Büros und Firmenräume werden häufig zum Tatort. Gerade hier ermittelt die Polizei aber auch immer öfter Kurioses: Die Einbrecher haben zwar ein Chaos hinterlassen, vielleicht auch noch die Kaffeekasse geplündert – die wertvollen Laptops etwa blieben dagegen unbeachtet zurück. Der Polizei spricht dann in aller Regel von „Beschaffungskriminalität“, der Unternehmer ist erleichtert, dass sich der Schaden in Grenzen hielt, der Fall im Handumdrehen abgeschlossen. Aber nicht selten folgt nach nach Monaten dann ein böses Erwachen.
Aktueller Fall in Ulm
Erst im Januar 2014 traf es beispielsweise ein Architekturbüro im Raum Ulm: Einbruchsspuren gab es viele, aber der Schaden war gering. Ein verwüstetes Büro, verstreute Pflanzen und ein aufgebrochener Aktenschrank, in dem aber zum Glück keine der Archiv-Akten fehlte. Auch alle Rechner und mehrere neue, hochwertige Tablets waren unangetastet auf den Bürotischen liegen geblieben. Der offensichtliche Diebstahl von 90 Euro aus der Kaffeekasse rechtfertigte den Einbruch zwar keinesfalls. Die Polizei ging aber trotzdem von Beschaffungskriminalität oder einem Amateur aus. „Zunächst war die Freude beim Inhaber groß, bis ein Tipp den Unternehmer auf eine beängstigende Idee brachte: Dass nämlich ein anderes Motiv hinter dem Einbruch gesteckt haben könnte“, berichtet Gernot Zehner. Das Architekturbüro war für seine wohlhabende Kundschaft bekannt, so dass der Verdacht nahe lag, ein Konkurrent habe es auf Kundendaten und Architekturentwürfe abgesehen.
Gleich viermal Glück gehabt
Ein professionelles Lauschabwehrteam wurde dann tatsächlich rasch fündig: Eine Wanze befand sich im Telefonhörer des Geschäftsführers, eine weitere im Telefonhörer der Assistentin und eine dritte in einer Stehlampe im Besprechungsraum. Eine vierte konnte von den Lauschabwehrtechnikern im Innern eines Kabelkanals geortet werden, in dem auch die Telekommunikationsleitungen verliefen. So sollten die Telekommunikationsverbindungen, inkl. der Faxleitung überwacht werden. Der Schaden dieses Lauschangriffs wäre den Architekten weit teurer zu stehen gekommen als der Verlust seines technischen Inventars: „Wären diese Abhörvorrichtungen unentdeckt geblieben, hätte der Konkurrent mit den so erschlichenen Informationen ganz einfach Kunden angehen und mit gezieltem Unterbieten abwerben können“, betont Gernot Zehner von der Ultima Ratio.
Wie können Firmen sich schützen?
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